Trump-Wähler haben Ihre Gründe

image_pdfimage_print

In einem erst kürzlich dem Handelsblatt gegebenen Interview gab Jamie Dimon, Chef der JP Morgan Bank,  auf die Frage, warum Trump in den USA eine so große Popularität genießt, folgende Antwort:

„Die Demokraten sollten aufhören, die 74 Millionen Menschen zu beleidigen, die bei der letzten Wahl für Donald Trump gestimmt haben. Die Trump-Wähler haben ihre Gründe. Wenn ich ein Demokrat wäre, würde ich versuchen, auf diese Menschen zuzugehen. Ich würde mich fragen , ob ihre Sorgen  etwa bei der Einwanderung, berechtigt sind. Und ich würde nach Wegen suchen, um mich stärker um die einkommensschwachen Bevölkerungsschichten zu kümmern. Die haben wir in den vergangenern Jahren im Stich gelassen- unter anderem in der Bildungs- und Gesundheitspolitik“.

Der letzte Satz ist schon ein starkes Stück. Herr Dimon vergisst dabei, dass Herr Trump in seiner Regierungszeit den Etat für Bildung drastisch zu Gunsten des Militärs gekürzt hatte, denn dumme Leute können besser politisch populistisch von ihm beeinflusst werden.  Darüber hinaus wollte Trump Obama-Care, die Krankenversicherung für diejenigen, die es am dringensten benötigen, wieder kürzen wenn nicht sogar abschaffen.

Richtig ist, dass die einkommensschwachen Schichten der amerikanischen Gesellschaft zu den Trump-Wählern gehören. Wer aber hat in den vergangenen  Jahrzehnten die Einkommensschwachen ausgebeutet und die Superreichen immer reicher gemacht, wenn nicht das Investmentbanking der großen amerikanischen Banken, an vordersten Front JP Morgan, welche im 2. Quaral 2024 einen Gewinn von US$ 18 Milliarden – in nur einem Quartal!!!!! –  ausweisen konnte.

Ich würde sagen, den Bankkunden und den kleinen Anlegern wurde von den Investmentbanken  über  ihre komplexen Finanzprodukten das Geld  aus der Tasche gezogen hat.

Eigentlich ist Jamie Dimon schon sehr unverfroren, die negative Entwicklung in den USA, welche durch das Ausbeutertum der Investmentbanken in Gang gesetzt worden war, den Politikern und hier den Demokraten in die Schuhe zu schieben. Das ist trumpistisches Denken, alle anderen sind Schuld, nur ich selber nicht.

Trump gebiert sich als der Vertreter der kleinen Leute, vertritt aber die Interessen des Großkapitals, um sich dann selbst bereichern zu können, wie ein Pate in einer Mafia-Organisation.

Entsetzt hat mich die Behauptung von Trump, dass die Ukraine schuld wäre am Beginn des Ukraine Krieges. Das sind eindeutig die Narrative von Putin, womit Trump sich  nunmehr eindeutig als Vasal von Putin geoutet hat und somit die Richtung von Putin und dessen Rechtlosigkeit unterstützt.

Arme USA, arme Welt.

Ohlsbach, den 21.7.2024

Elmar Emde

Teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert