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Aktiencrash August 2024

Es war doch interessant zu beobachten und zu lesen, wie die Medien, die Analysten und Wirtschaftsjournalisten über den massiven Einbruch der Aktienkurse in den letzten Tage reagiert und berichtet haben.

Als Gründe wurden zu allererst die Unsicherheiten in Bezug auf die Zinsentwicklung genannt, ob sie fallen oder doch wieder steigen, die zunehmende Sicht und Skepsis auf die KI-Blase,  der sich abzeichnende Konflikt im Nahen Osten und somit die weltweite Versorgung mit Öl, evtl. wurde auch noch der Ukrainekrieg erwähnt, letztlich mussten insgesamt die geopolitischen Spannungen als Grund für den massiven Einbruch herhalten, nur diese bestehen schon seit 2022, ebenso die weltweiten wirtschaftspolitischen Probleme.
Dass diese geopolitischen Probleme in letzter Konsequenz nur von einem Mann, nämlich dem russischen Terror-Präsidenten Putin, ihre Ursache haben, fiel dabei völlig unter den Tisch.
Warum aber erst jetzt dieser Einbruch?

Aber vor allem kein Wort darüber, dass die Aktienkurse, insbesondere die großen US-Techwerte, auch die  glorreichen 7 genannt (u.a. Apple, Microsoft , Alphabet usw.) völlig überzogen sind und somit zu Börsenwerten geführt haben, die in keinem richtigen Verhältnis zur Substanz der jeweiligen Unternehmen stehen und somit imaginäre Werte darstellen.

Hauptgrund für diese Entwicklung sehe ich aber in der boomhaften Entwicklung der Indexfonds ,it ihrer unglaublichen Marktmacht seit Anfang dieses Jahrtausends.,

Früher gab es noch nicht diese ungeheure Macht der Indexfonds und das  erweiterte Instrumentarium der Investmentbanken. Indexfonds mit ihrer schieren Masse an Anlegergeld haben schon seit Jahren die Börsen beeinflusst, wenn nicht sogar manipuliert, womit Börsenwerte immer mehr nach oben in imaginäre Höhen gepuscht wurden und zu nervösen Anlegern geführt haben. Rückschläge wurden stets wieder aufgefangen und die Rallye ging dann weiter.

Vielleicht ist den Indexfonds nun das Geld ausgegangen, um die Börsen weiter nach oben zu treiben.

Man denke nur daran, wie die Kurse eines Unternehmens nach oben geschossen sind, wenn bekannt wurde, dass das Unternehmen in einen der bekannten Indices aufgenommen wird. Im Falle Tesla hatte das den Indexfonds weltweit US$ 50 Milliarden gekostet mit der Folge eines deutlichen Kursanstiegs, allerdings ohne Stärkung der Substanz.

Aktien steigen ja immer, also steigen auch die Indexfonds parallel dazu, wobei man sich hierbei immer auf die im langfristigen Trend steigende Dax-Kurve oder anderer Indices beruft. Diese bilden aber nicht das wahre Börsengeschehen ab, da insolvent gegangene Unternehmen aus den Indices fliegen und dafür wieder andere Kandidaten aufgenommen werden. Bei Aktiendepots ist das nicht der Fall, diese müssen solche Insolvenzen verarbeiten durch einen schmerzlichen Rückgang des Portfoliowertes.

Und mit dem Rückkauf der eigenen Aktien wurden ebenfalls ohne  Substanzgewinn die Börsenkurse nach oben manipuliert. Vielleicht hat man jetzt in der breiten Masse der Vorstände bemerkt, dass solche Aktionen – wie sie bei Boeing und bei anderen Unternehmen nur mit ständigen Blick auf den Börsenkurs zu sehr negativen Entwicklungen geführt haben  – nur kontraproduktiv sind. Bekanntlich haben einige DAX-Unternehmen die Rückkaufprogramme zwischenzeitlich eingestellt.

Ob sich die massiven Kursrückgänge der letzten Tage zu einen gewaltigen Crash auswachsen, bleibt abzuwarten. Interessant dürfte dabei die Entwicklung der Indexfonds werden und wie sich deren Anleger verhalten. Bekommen diese kalte Füsse und verkaufen vermehrt im großen Stil ihre Anteile, sind die Indexfonds gezwungen, für die dafür notwendige Liquidität weitere Aktien selbst auf den Markt zu werfen, wodurch sich ein veritabler Sturm auf die Börsen entwickeln könnte.

Ohlsbach, den 6. August 2024

Elmar Emde